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Diabetes

Diabetes im Griff: Strategien für ein gesundes Leben | Tipps und Ratgeber

Haben Sie Diabetes oder kennen Sie jemanden, der davon betroffen ist?

Sehr geehrte Kunden, Patienten und (Fach-)Ärzte,

mit dieser Seite möchten wir Ihnen umfassende Einblicke in das Thema Diabetes Mellitus geben. Wir erläutern die Problematik dieser Erkrankung, unser entsprechendes Vorgehen und unsere Behandlungsmethode. Dabei stützen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere langjährige Praxiserfahrung. Unser Ziel ist es, Ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich bereits im Vorfeld ausführlich über diese Thematik zu informieren, offene Fragen zu klären und eventuelle Unsicherheiten zu beseitigen, um ein besseres Verständnis für die Diagnose zu entwickeln.

Diabetes Mellitus Typ 2 hat sich in den letzten Jahren zu einem erheblichen Problem entwickelt und ist die weltweit häufigste Stoffwechselerkrankung geworden. Derzeit sind laut Internationalem Diabetes Verband (IDF) etwa 387 Millionen Menschen betroffen, und Schätzungen zufolge wird diese Zahl bis 2035 auf über 592 Millionen ansteigen. Die Zahlen nehmen weiterhin besorgniserregend zu. Es ist alarmierend, dass Diabetes die neunthäufigste Todesursache weltweit darstellt. Allein die Diagnose Diabetes führt zu einer durchschnittlichen Lebenszeitverkürzung von etwa acht Jahren.

Welche Risiken und Konsequenzen mit der Erkrankung verbunden sind und wie man ihr vorbeugen oder entgegenwirken kann, erfahren Sie hier.

Wie entsteht dieses Problem?

Bevor wir die Entstehung von Diabetes besprechen, ist es wichtig, mehr über das Hormon Insulin zu verstehen. Insulin wird hauptsächlich in der Bauchspeicheldrüse produziert, genauer gesagt in den Betazellen der Langerhans-Inseln. Dieses Hormon hat zahlreiche regulierende Funktionen im Körper, von der Förderung des Zellwachstums bis zur Steuerung von Stoffwechselprozessen. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist die Regulierung des Blutzuckerspiegels in Zusammenarbeit mit dem Hormon Glucagon. Beide Hormone wirken wechselseitig aufeinander ein. Insulin hat eine anabole Wirkung, indem es die Speicherung von Glucose in Muskelzellen, der Leber und dem Fettgewebe fördert. Glucagon hingegen hat eine katabole Wirkung und sorgt dafür, dass gespeicherter Zucker wieder freigesetzt wird.

Warum diese Information wichtig ist!

Diabetes, oft auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet, umfasst verschiedene Stoffwechselerkrankungen, darunter Diabetes Typ I und Typ II. Beide Formen führen zu erhöhten Blutzuckerwerten, da die Patientinnen und Patienten entweder einen Insulinmangel aufweisen oder die Insulinwirkung vermindert ist.

Diabetes Typ I tritt häufig bereits in jungen Jahren (unter 30 Jahre) auf. Dabei entwickelt der Körper eine Immunreaktion gegen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, was zum Absterben dieser Zellen und zum Verlust der Insulinproduktion führt.

Da Insulin für den Transport von Zucker (Glucose) aus dem Blut in die Körperzellen verantwortlich ist, ist bei dieser Erkrankung die Verabreichung von Insulin durch Injektionen oder eine Insulinpumpe unerlässlich.

Die Entstehung von Diabetes Typ II ist komplexer und wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Die Entwicklung von Diabetes Typ II ist durch zwei Hauptmerkmale gekennzeichnet:

  1. Eine gestörte Insulinwirkung (Insulinresistenz) in Organen wie Leber, Muskeln, Nieren und Fettgewebe.
  2. Eine unzureichende Insulinproduktion durch die Betazellen der Bauchspeicheldrüse.

Insulinresistenz ist bei vielen Patienten bereits Jahre vor dem Ausbruch von Diabetes vorhanden. Zu den Faktoren, die zur Entwicklung von Insulinresistenz und Diabetes Typ II beitragen, gehören:

  • Fettleibigkeit
  • Eine kalorien-, fett- und zuckerreiche Ernährung
  • Die Menge an intraabdominellem Fett (Bauchfett)
  • (Chronischer) Bewegungsmangel
  • Ein (niedriggradiger) dauerhafter Entzündungszustand des Körpers
  • Oxidativer Stress – eine Stoffwechsellage, bei der Zellen oder deren Funktionen geschädigt werden
  • Metabolischer Stress – eine (dauerhafte) Belastung des Stoffwechsels durch Verletzung und/oder Krankheit
  • Nicht beeinflussbare Faktoren wie Alter, Geschlecht und Genetik

Übergewicht tritt bei 80 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ II auf. Allerdings haben körperlich aktive Menschen, selbst wenn sie übergewichtig sind, ein um 30 bis 50 Prozent geringeres Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Die verminderte Insulinwirkung wird zunächst durch eine erhöhte Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse kompensiert, um den Blutzuckerspiegel im normalen Bereich zu halten. Die Insulinresistenz geht oft mit mehreren Veränderungen einher, darunter ein großer Unterleib (zentrale Adipositas), (leicht) erhöhte Blutzucker- und Insulinwerte, erhöhte Triglyzeridwerte (Fettwerte), verringerte HDL-Cholesterinwerte und erhöhter Blutdruck.

Bei Patienten mit Diabetes Typ II besteht neben der Insulinresistenz in der Regel auch eine Betazelldysfunktion, die letztlich zu einer unzureichenden Insulinproduktion führt. Unter diesen Umständen kann der Körper die Insulinausschüttung nicht mehr fein dosieren, was zu einer Entgleisung der Blutzuckerregulierung und zu entzündlichem metabolischem Stress führt. Diese Verschlechterung der Betazellen in Kombination mit der Insulinresistenz führt schließlich zur Entwicklung von Diabetes Typ II.

Hier die Entstehung von Diabetes nochmal möglichst einfach erklärt:

Das gesellschaftliche Problem

Dass unsere Gesellschaft zunehmend ungesünder lebt, ist mittlerweile unbestritten. Vor 100 Jahren legte der durchschnittliche Mensch täglich etwa 20 Kilometer zu Fuß zurück, während es heutzutage nur noch durchschnittlich 800 Meter sind. Während des Lockdowns sank diese Zahl sogar auf nur noch 200 Meter täglich. Auch ernährungstechnisch hat sich viel verändert: Vor 160 Jahren betrug der durchschnittliche tägliche Kalorienverbrauch in Deutschland 2.120 Kilokalorien, während er heute bei 3.539 Kilokalorien liegt.

Zahlenmäßig bedeutet dies eine Steigerung der Energiezufuhr um 166%, obwohl wir uns um 96% weniger bewegen. Der chronische Bewegungsmangel in Verbindung mit unserem insgesamt ungesunden Lebensstil ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass heute in Deutschland zwei Drittel der Männer (67%) und die Hälfte der Frauen (53%) übergewichtig sind, und dass bis 2035 weltweit voraussichtlich fast 600 Millionen Menschen von Diabetes betroffen sein werden. Weitere wichtige Fakten:

  • Die weltweite Fettleibigkeit hat sich seit 1975 fast verdreifacht.
  • Im Jahr 2016 waren weltweit über 1,9 Milliarden Erwachsene im Alter von 18 Jahren und älter übergewichtig, von denen mehr als 650 Millionen fettleibig waren.
  • Diabetes Typ 2, früher als „Altersdiabetes“ bekannt, tritt heutzutage zunehmend auch bei Jugendlichen und sogar kleinen Kindern auf.
  • Im Jahr 2016 waren über 340 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren übergewichtig oder fettleibig.
  • Im Jahr 2020 waren weltweit 39 Millionen Kinder unter 5 Jahren übergewichtig oder fettleibig.

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Die Symptome

Diabetes kann zu einer Vielzahl von meist irreversiblen Komplikationen führen, insbesondere in kleinen und großen Blutgefäßen. Dies umfasst Schäden an der Netzhaut (Retinopathie), Nervenschäden (Neuropathie) und Nierenschäden (Nephropathie), sowie zu einer Versteifung des Bindegewebes und einer eingeschränkten Gelenkbeweglichkeit. Eine gut regulierte Blutzuckereinstellung reduziert das Risiko, diese langfristigen Komplikationen zu entwickeln.

Diabetes Typ 1 zeigt sich üblicherweise schnell, oft schon in jungen Jahren, mit Symptomen wie vermehrtem Harndrang, Durst und Müdigkeit.

Diabetes Typ 2, bedingt durch die erworbene Insulinresistenz, wird oft erst spät erkannt. Die Symptome entwickeln sich schleichend und werden von den Betroffenen oft nicht als Krankheit wahrgenommen oder ignoriert, weshalb die Diagnose häufig erst nach Jahrzehnten gestellt wird.

Eine frühzeitige Erkennung von Insulinresistenz oder Diabetes ist entscheidend für die Behandlungsoptionen. Vorsorgeuntersuchungen, die verschiedene Tests zur Bestimmung von Blutzucker und anderen Parametern umfassen, spielen dabei eine wichtige Rolle. Hier sind einige Beispiele für langfristige Komplikationen:

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen: Diabetes Typ 2 ist stark mit Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen verbunden, was zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate aufgrund von Herzkrankheiten und Schlaganfällen führt. Dies umfasst die Rolle von Insulinresistenz bei der Entwicklung von Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), Gefäßfunktionsstörungen, oxidativem Stress, Bluthochdruck und Entzündungen.
  • Dyslipidämie: Eine Störung des Fettstoffwechsels, die bei Diabetes Typ 2 häufig auftritt und das Risiko für Arteriosklerose und die Sterblichkeit erhöht.
  • Beeinträchtigung der Blutgefäße: Diabetes verändert das Gleichgewicht im Endothel, der inneren Gefäßwand, was zu erhöhter Gefäßspannung, Arteriosklerose und Thrombose neigt.
  • Chronische Entzündung: Diabetes Typ 2 geht oft mit einem chronischen, niedriggradigen Entzündungszustand einher, der die Fortschreitung der Arteriosklerose fördert und das Immunsystem schwächt, was das Infektionsrisiko erhöht.

Die Diagnose

Der Verdacht auf Diabetes ergibt sich oft aus der Anamnese, wenn eine Person mit den entsprechenden Symptomen ärztliche Hilfe sucht. Zur Diagnosestellung von Diabetes werden folgende Untersuchungen und Werte herangezogen:
  1. Nüchternblutzucker: Ein Diabetes wird diagnostiziert, wenn der Nüchternblutzucker ≥126 mg/dl bzw. ≥7,0 mmol/l beträgt. Dieser Wert wird morgens vor dem Frühstück gemessen.

  2. Gelegenheitsblutzucker: Liegt der Gelegenheitsblutzucker ≥200 mg/dl bzw. ≥11,1 mmol/l, deutet dies auf einen Diabetes hin.

  3. Oraler Glukosetoleranztest: Bei diesem Test trinkt der Patient eine Lösung mit 75 g Zucker. Der Blutzucker wird vor und zwei Stunden nach der Einnahme gemessen. Ein Diabetes liegt vor, wenn der Blutzuckerwert nach zwei Stunden ≥200 mg/dl bzw. ≥11,1 mmol/l beträgt.

  4. HbA1c-Wert: Das HbA1c (Glykohämoglobin) gibt Auskunft über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten sechs bis acht Wochen. Ein Diabetes wird diagnostiziert, wenn das HbA1c ≥6,5 % bzw. ≥48 mmol/mol beträgt.

Es gibt keinen eindeutig optimalen Ansatz für das Screening und die Diagnose von Prädiabetes und Diabetes bei Jugendlichen. In einer amerikanischen Studie wurden 14.119 Jugendliche auf Prädiabetes untersucht. Hämoglobin A1c (HbA1c) und/oder Nüchternplasmaglukose (FPG) wurden für das Screening und die Diagnose von Diabetes Typ 2 verwendet, wobei die meisten Fälle (> 85 %) auf diese Weise diagnostiziert wurden.

Die Mythen

Bei Diabetes ist nicht unbedingt Insulininjektion notwendig. In frühen Stadien kann eine Steigerung der körperlichen Aktivität durch Kraft- und Ausdauertraining sowie eine Optimierung der Ernährung ausreichend sein. Dies verbessert die Insulinsensitivität der Zellen, reguliert den Blutzucker- und Blutfettspiegel und fördert die Nervenregeneration, reduziert oxidativen Stress und Entzündungen sowie verbessert die Funktion der kleinen Blutgefäße.

Diabetes ist keineswegs harmlos. Weltweit gehört Diabetes zu den häufigsten Todesursachen. In Deutschland sind allein im Jahr 2021 151.463 Todesfälle auf Diabetes zurückzuführen. Häufig führen diabetesbedingte Komplikationen, insbesondere kardiovaskuläre Probleme, zum Tod. Globale Gesundheitsausgaben zeigen, dass 12% für die Behandlung von Diabetes aufgewendet werden. Die Diagnose Diabetes verkürzt die Lebenserwartung im Durchschnitt um 8 Jahre.

Es wurde lange Zeit angenommen, dass bei diabetischer Polyneuropathie nur gering belastendes Training empfehlenswert sei, um Fußgeschwüre zu vermeiden. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass auch höhere Belastungen schrittweise erhöht werden können, ohne zusätzliches Risiko. Andere Studien belegen, dass Kraft- und Flexibilitätstraining die Rückfallrate von Geschwüren signifikant senken können und positive Effekte auf Gehgeschwindigkeit und Neuropathie haben können.

Sollte eine Operation durchgeführt werden oder nicht?

Wenn Ihr Körper nicht in der Lage ist, selbst Insulin zu produzieren, müssen Sie mehrmals täglich Insulin spritzen, um Ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. Um diesen Prozess zu vereinfachen, kann eine Insulinpumpe operativ eingeführt werden. Die Insulinpumpe überwacht regelmäßig den Blutzuckergehalt und kann bei Bedarf Insulin direkt in den Körper abgeben. Derzeit sind in Deutschland im Allgemeinen zwei Pumpensysteme erhältlich:

  1. Konventionelle Insulinpumpen, bei denen die Pumpe am Gürtel oder in der Hosentasche getragen wird und ein Schlauch von der Pumpe zu einer Nadel führt, die in der Haut verbleibt.

  2. Drahtlose Insulinpumpen, bei denen ein Insulin-Patch angebracht wird, das bereits ein eingebautes Insulinreservoir für etwa 72 Stunden enthält und über eine drahtlose Steuereinheit von außen gesteuert wird.

Wenn alle herkömmlichen Therapien erfolglos bleiben und regelmäßige Hyperglykämien (hohe Blutzuckerspiegel) fortbestehen, besteht die Möglichkeit einer Bauchspeicheldrüsentransplantation.

Welche Erwartungen können Sie als Patient oder Arzt an uns stellen?

Wie bei jedem unserer neuen Patienten erwartet Sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein gründliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten. Dabei werden relevante Informationen für die Therapieevaluiert und mögliche Kontraindikationen oder "Red Flags" ausgeschlossen. Anschließend führt der Therapeut eine umfassende Untersuchung durch, um Ihren aktuellen Rehabilitationsstand genau festzulegen.

Zusätzlich wird gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, das speziell auf Ihre täglichen Anforderungen abgestimmt ist. Unser Ziel ist es, Ihren aktuellen IST-Zustand klar und objektiv zu definieren und durch erste Planungen den zu erreichenden Soll-Zustand zu formulieren. Dieser Prozess wird durch die Durchführung der Therapie unterstützt und kontinuierlich überwacht und bewertet, um stets über Ihren aktuellen Leistungsstand informiert zu sein.

Um diese Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial Ihrer Behandlung auszuschöpfen, bieten wir Ihnen optional die Möglichkeit einer erweiterten Therapiedauer an. Diese Zusatzleistung zielt darauf ab, unser Behandlungspotenzial vollständig zu nutzen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu gewährleisten und das Therapieergebnis zu optimieren. Durch dieses erweiterte Konzept können unsere Therapeuten noch effizienter am Therapieprozess arbeiten.

Die Behandlungsstrategie gegen Insulinresistenz bzw. Diabetes Typ 2 umfasst mehrere Ansatzpunkte. Wie Sie bereits erfahren haben, tragen mehrere Faktoren zur Entwicklung von Diabetes Typ 2 bei.

Deshalb setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz, der möglichst viele relevante Aspekte der Diabetesentwicklung einbezieht. Folgende Hauptpfeiler werden behandelt:

  1. Erhöhte körperliche Aktivität
  2. Ernährungsoptimierung
  3. Verhaltensanpassung
  4. Reduktion von (Bauch)Fettgewebe

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass dieser Ansatz bei der Behandlung von Diabetes Mellitus Typ 2 wirksam ist.

Erhöhte körperliche Aktivität

Erinnern Sie sich noch an die Hauptfunktion des Hormons Insulin? Gemeinsam mit Glucagon reguliert es den Blutzuckerspiegel, indem es Glukose in Zellen der Muskeln, Leber und des Fettgewebes aufnimmt und speichert.

Körperliche Aktivität lässt unsere Muskeln intensiver arbeiten, wodurch sie zusätzliche Glukose aus dem Blut benötigen. Dies fördert die Nutzung von Insulin, da die Muskeln für die Aufnahme der Glukose Insulin benötigen. Durch diese Beanspruchung wird die Insulinwirkung, also die Insulinsensitivität, verbessert.

Eine höhere Insulinsensitivität bedeutet, dass Organe wie Leber, Muskeln und Fettgewebe empfindlicher auf Insulin reagieren. Menschen mit hoher Insulinsensitivität benötigen geringere Insulinmengen, um ihren Blutzuckerspiegel zu senken. Dies ist besonders wichtig, da Insulinresistenz und ein Insulinmangel Hauptursachen für Diabetes Mellitus Typ 2 sind, denen körperliche Aktivität entgegenwirkt.

Angesichts des Rückgangs der körperlichen Aktivität in den letzten 100 Jahren ist es nicht überraschend, dass Diabetes heute so verbreitet ist. Die Bedeutung von körperlicher Aktivität in der Prävention und Therapie von Diabetes Mellitus Typ 2 ist gut dokumentiert. Bisher konzentrierten sich wissenschaftliche Studien hauptsächlich auf Ausdauertraining. Erst in den letzten Jahren wurde die Rolle des Krafttrainings erforscht und bestätigt.

Aktuell wird eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining empfohlen, da sie unterschiedliche langfristige Anpassungen bei Diabetes Mellitus Typ 2 fördern.

Ausdauertraining bietet vielfältige Vorteile zur Verbesserung der Insulinsensitivität, indem es durch Reduktion überschüssiger Fettmasse, erhöhte Zucker-Transporter in der Muskulatur, gesteigerten Muskelblutfluss, verminderten Zuckerabbau in der Leber und Normalisierung des Blutfettprofils wirkt.

Krafttraining führt ebenfalls zu einer vergleichbaren Steigerung der Insulinsensitivität und bietet zusätzlich den Vorteil der Muskelmassenerhöhung. Je höher der Anteil der Muskelmasse am Gesamtkörpergewicht, desto empfindlicher reagieren die Insulinrezeptoren. Dies steigert die Speicherkapazität für Muskelglykogen und den Ruhestoffwechsel. Zudem gleicht Krafttraining Muskelmasseverluste durch kalorienreduzierte Ernährung aus und unterstützt eine nachhaltige Reduktion der Fettmasse.

Darüber hinaus reduziert Krafttraining signifikant Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 und damit verbundene Probleme. Es fördert die Herzkreislaufgesundheit durch Senkung des Ruheblutdrucks und Normalisierung der Blutfettwerte. Zusätzlich wirkt es der Sarkopenie entgegen, dem altersbedingten Muskelmasse und -kraftabbau, der häufig mit Diabetes einhergeht.

Durch den erlangten Muskelzuwachs infolge des Krafttrainings verbessert sich die alltägliche Lebensqualität spürbar. Bewegungen wie das Treppensteigen, das Aufstehen aus einem Stuhl oder die Gangsicherheit profitieren von der größeren Muskelmasse und -kraft, was sekundäre Problematiken mildern kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Krafttraining für die meisten Patienten einen bedeutenden Mehrwert bietet.

ÜBUNGSAUSWAHL UND PLANERSTELLUNG

Jeder Patient erhält einen individuell abgestimmten Trainingsplan mit spezifischen Zielen. Bei Diabetespatienten umfasst die Übungsauswahl häufig Ganzkörperübungen, die als Compound Übungen bekannt sind. Diese aktivieren viele Muskelgruppen gleichzeitig und erhöhen den Stoffwechsel global im gesamten Körper.

Aufgrund der höheren Dichte an Zuckertransportern und Zuckerspeichern in der schnell zuckenden Muskulatur (auch Fast-Twitch Muskulatur genannt), wird ein Training dieser Muskelfasern empfohlen, um die Insulinrezeptorendichte zu verbessern und die Zuckeraufnahme zu erhöhen, was zur Senkung des Blutzuckerspiegels beiträgt.

In der Praxis bedeutet dies ein relativ intensives Krafttraining. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass möglichst viele Fast-Twitch-Muskelfasern aktiviert werden. Studien zeigen, dass durch ein solches schweres, intensives Krafttraining die Insulinsensitivität und der Blutzuckerhaushalt stärker verbessert werden als mit leichtem Training. Je nach Gesundheitszustand des Patienten wird entschieden, ob ein Anfangstraining mit leichteren Gewichten erforderlich ist oder ob sofort mit einem relativ schweren Training begonnen werden kann.

Tipp: Vor jeder Trainingseinheit sollte der aktuelle Blutzuckerwert gemessen werden, um eine Unterzuckerung während des Trainings zu vermeiden. Es ist auch ratsam, immer Traubenzucker griffbereit zu haben. Als Faustregel gilt:

Für kurze, intensive Krafttrainings sollten die Blutzuckerwerte zwischen 90 und 124 mg/dl liegen.
Für Ausdauertraining sollten die Blutzuckerwerte zwischen 126 und 180 mg/dl liegen.


ERNÄHRUNG

Wie bereits erwähnt, spielt die Ernährung bei Diabetes eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Behandlung. Zunächst verschafft sich der Therapeut einen Überblick über die täglich konsumierten Nahrungsmittel und Getränke sowie über die aufgenommene Menge an Zucker, Fett, Protein und Energie über einen bestimmten Zeitraum. Basierend auf diesen Informationen werden konkrete Anpassungsmaßnahmen für den Patienten vorgenommen.

Da Übergewicht und ein hoher Körperfettanteil wesentliche Faktoren bei der Entstehung von Diabetes Typ 2 sind, wird in diesen Fällen versucht, die Kalorienaufnahme zu reduzieren und das Verhältnis von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen zu regulieren.

Im Mittelpunkt der Ernährung sollten stets vollwertige und qualitativ hochwertige Lebensmittel stehen. Es wird grundsätzlich empfohlen, eine Vielzahl pflanzlicher Produkte wie Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte sowie pflanzliche Öle mit wenig Zucker(ersatz) zu konsumieren, da sie viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die zur Behandlung und Prävention effektiv beitragen. Zuckerhaltige Getränke, große Mengen Salz und verarbeitetes Fleisch sollten weitgehend vermieden werden.

REDUKTION VON KÖRPER(BAUCH)FETT

Ein hoher Anteil an Bauchfett im Körper wirkt wie eine Hormondrüse, die Entzündungen fördert und maßgeblich zur Entstehung von Diabetes beiträgt. Daher ist es logisch notwendig, das sogenannte Bauch- oder Viszeralfett zu reduzieren, um entzündliche Prozesse im Körper einzudämmen.

Um den Körper dazu zu bringen, seine Fettreserven zu nutzen, muss die Energiebilanz berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass die zugeführte Energie durch die Nahrung geringer sein sollte als die verbrauchte Energie des Körpers. Auf diese Weise greift der Körper auf seine Fettreserven zurück.

Um diesen Prozess zu fördern, sollten zwei Dinge beachtet werden:

  • Körperliche Aktivität bzw. Training
  • Ernährung
  • Krafttraining eignet sich besonders gut, um gezielt Fettmasse abzubauen und gleichzeitig Muskelmasse aufzubauen. Dieser Prozess wird im Training als "Körperrekomposition" bezeichnet.

Körperrekomposition bedeutet, Muskelmasse aufzubauen und gleichzeitig Körperfett abzubauen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Menschen jeden Alters und unterschiedlichen Trainingsniveaus, auch bei suboptimalen Trainingsplänen, Ernährung und Proteinzufuhr, gleichzeitig Körperfett abbauen und Muskelmasse aufbauen können.

LASSEN SIE UNS GEMEINSAM DAS BESTE AUS IHRER THERAPIE HERAUSHOLEN

Für ein optimales Therapieergebnis ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Therapeuten und Patienten unerlässlich. Diese Seite bietet Ihnen einen detaillierten Überblick über alle Maßnahmen und ihre Effektivität. Die Diagnose "Diabetes Mellitus Typ 2" bedeutet keineswegs das Ende der Welt, und viele durch die Krankheit verursachte Probleme lassen sich in der Regel gut behandeln. Sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch unsere eigene Erfahrung zeigen zahlreiche Fälle von Menschen mit Typ-2-Diabetes, die durch ein gründliches Krafttrainingsprogramm in Kombination mit einer Optimierung von Ernährung und Lebensstil die Insulininjektion vollständig absetzen konnten (natürlich unter ärztlicher Aufsicht).

Wir zeigen Ihnen den Weg und unterstützen Sie während des gesamten Therapieprozesses. Wenn Sie sich auf unsere Kompetenz verlassen, kooperieren und Selbstverantwortung übernehmen, steht einem vielversprechenden Ergebnis nichts im Wege.

Fazit

Effektive Strategien zur Verbesserung der Gesundheit bei Diabetes Typ 2

Die Kombination aus gezieltem Krafttraining, ausgewählter Ernährung und einer aktiven Lebensweise bietet Patienten mit Diabetes Typ 2 wirksame Werkzeuge zur Verbesserung ihrer Gesundheit. Krafttraining fördert nicht nur den Aufbau von Muskelmasse, sondern steigert auch die Insulinsensitivität und hilft, überschüssiges Körperfett zu reduzieren. Ergänzt durch eine angepasste Ernährung, die auf die Regulierung des Blutzuckerspiegels und die Förderung der allgemeinen Gesundheit abzielt, sowie regelmäßige körperliche Aktivität, stellt diese ganzheitliche Behandlungsstrategie sicher, dass Patienten ihren Diabetes optimal managen können. Mit einer engen Zusammenarbeit zwischen Therapeuten und Patienten können bedeutende Fortschritte erzielt werden, die nicht nur die Symptome lindern, sondern auch langfristig die Lebensqualität verbessern.

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