Gesundheit

Wieso Nackenschmerzen?

LEIDEN SIE ODER JEMAND, DEN SIE KENNEN, AN NACKENSCHMERZEN?

Wir haben alle wesentlichen Informationen zu diesem Thema auf dieser Seite für Sie zusammengefasst.

Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,

Mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Thema Nackenschmerzen gewähren, auf dessen Problematik verweisen, unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Thematik steckt.

Jeder kennt Nackenschmerzen oder jemanden, der vielleicht längere Zeit darunter gelitten hat. Circa 70% der Weltbevölkerung erfährt im Laufe ihres Lebens Nackenschmerzen.  Nackenschmerzen ist eine der häufigsten und kostenintensivsten Erkrankungen des Bewegungsapparates in der westlichen Gesellschaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nackenschmerzen chronisch werden ist relativ hoch und liegt bei 15 – 19%. 

Trotz der Tatsache, dass Nackenschmerzen komplex sind und immer von vielen Faktoren beeinflusst werden, sind diese meist nicht (lebens-)gefährlich. Zusätzlich haben Nackenschmerzen eine verhältnismäßig hohe Wahrscheinlichkeit auch ohne Therapie wieder zu verschwinden. In den meisten Fällen innerhalb von zwei Monaten.  

Damit Sie im Falle von Nackenschmerzen nun nicht direkt in Panik verfallen, wollen wir auf dieser Seite Näheres dazu anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse erklären, aber auch mit einigen hartnäckigen Mythen rund um dieses Thema aufräumen.

DEFINITION UND KLASSIFIKATION VON NACKENSCHMERZEN

Der Begriff “Nackenschmerzen” ist ein sehr weit gefasster Begriff. Wir sprechen hierbei nicht über Erkrankungen wie Arthrose, Osteoporose oder Sarkopenie (altersbedingter Muskelschwund), bei denen die Ursache der Beschwerden schnell ersichtlich ist. Es umschreibt einen Schmerzort, an dem die Ursachen und Symptome nicht klar abgrenzbar sind. Nackenschmerzen werden dabei in unspezifische Nackenschmerzen und spezifische Nackenschmerzen unterteilt. Unspezifische Nackenschmerzen sind Schmerzen ohne eine strukturelle, anatomische Ursache. Diese betreffen ca. 90% aller Patienten. Die spezifischen Nackenschmerzen werden in Patienten mit neurologischen Symptomen und Nackenschmerzen mit ernsthaften Erkrankungen unterteilt, jedoch trifft dies nur auf einen kleinen Anteil zu.

Unspezifisch ohne strukturelle Schädigung – Ca. 90% der Fälle

Der Großteil der Menschen, die unter Nackenschmerzen leiden, hat keine eindeutige anatomische Ursache für die Beschwerden. Selbst bei Röntgen-, MRT- oder CT-Untersuchungen können zwar Veränderungen sichtbar sein, diese sind jedoch meist altersbedingt und nicht die eigentlichen Auslöser der Schmerzen. So wie unsere Haut im Alter Falten bekommt, verändert sich auch unser Körperinneres. Studien zeigen, dass 90% der beschwerdefreien Menschen bei willkürlich durchgeführten MRTs ähnliche Veränderungen aufweisen.

Spezifisch mit neurologischen Symptomen – Ca. 8 – 9% der Fälle

Diese Patienten klagen über Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche. Ursachen können Irritationen des Nervs oder Bandscheibenvorfälle mit Druck auf den Nerv sein. Trotz dieser Beschwerden können auch diese Fälle unter sorgfältiger Beobachtung konservativ behandelt werden.

Spezifisch mit schwerwiegenden Erkrankungen – Ca. 1 – 2% der Fälle

Die seltensten Ursachen für Nackenschmerzen sind ernsthafte Erkrankungen, die medizinische Behandlung oder weitergehende Untersuchungen erfordern. Es sei jedoch betont, dass solche Fälle äußerst selten sind.

Einige Autoren führen zwei weitere Kategorien an:

Traumatisch: Meistens durch ein "Schleudertrauma" verursacht, bei dem der Kopf bei einem Verkehrsunfall abrupt nach vorne und hinten geschleudert wird.

Nicht-traumatisch: Diese Kategorie umfasst unspezifische und spezifische Nackenschmerzen mit neurologischen Symptomen, jedoch ohne ein auslösendes Ereignis.

Da unspezifische Nackenschmerzen den größten Teil der Fälle ausmachen, konzentrieren wir uns hauptsächlich auf diese Patientengruppe, sofern nicht anders angegeben.

Wie entsteht die Problematik?

Ähnlich wie bei Rückenschmerzen lässt sich bei unspezifischen Nackenschmerzen oft kein eindeutiger Auslöser identifizieren. Stattdessen ist es das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, das zu Nackenschmerzen, Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen und allgemeinem Unwohlsein führt.

Schmerzen treten auf, wenn unser Nervensystem eine Bedrohung für den Körper erkennt. Daher können diverse Faktoren, die als Bedrohung empfunden werden – wie Gewebeveränderungen, Stress, Schlafstörungen und ein dauerhaft aktives Immunsystem – zur Entstehung von Schmerzen beitragen.

Abhängig vom Individuum, dessen Lebensstil, Vorgeschichte und spezifischen Umständen können diese Risikofaktoren eine unterschiedliche Rolle in der Entstehung und Aufrechterhaltung von Nackenschmerzen spielen. Die unten aufgeführten Bilder bieten eine visuelle Verdeutlichung dieser Zusammenhänge.

Somatische Faktoren
  • Gewebepathologien (z.B. Verlust der Muskelmasse)
  • Gewebebelastung
  • Reaktion des Immunsystems
  • Körpergewicht und Fettmasse
  • Rauchen
  • Nebenerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, etc.
  • Nackenschmerzen in der Vergangenheit
  • Hohe empfundene Muskelspannung
  • Asthma
  • Weibliche Geschlecht
  • Untere Rückenschmerzen
  • Sitzende Arbeit
Psychische Faktoren
  • Stress
  • Katastrophisierung
  • Kinesiophobie (Angst vor Bewegung)
  • Depressionen
  • Sorgen
  • Geringe Selbstwirksamkeit
  • Schlafstörungen
Soziale Faktoren
  • Büroarbeiter sind häufiger betroffen (bis zu 63,3% häufiger) 5
  • Einkommen
  • Sozialer Status
  • Familienstatus

Oft wird die Entstehung von Beschwerden mit einer Überlastung in Verbindung gebracht. Tatsächlich liegt das Problem jedoch meist darin, dass unser Körper durch verschiedene Faktoren an Belastbarkeit verloren hat und dadurch schneller Überlastungsprobleme auftreten.

Die Symptome

Da Nackenschmerzen von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, sind die damit verbundenen Einschränkungen und Beschwerden sehr individuell und variieren stark von Person zu Person. Hier sind einige der häufigsten Symptome:

  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Plötzlich stechender Schmerz
  • (Dauer)Schmerz bei Belastung und/oder in Ruhe
  • Muskelverspannungen
  • Abgeschlagenheit
  • Ausstrahlende Schmerzen in Arme oder Beine
  • Kribbeln und Taubheitsgefühle

Weitere Informationen auch unter:

Die Diagnostik

Adäquate Diagnosestellung bei Nackenschmerzen

Um eine fundierte Diagnose bei Nackenschmerzen zu stellen, können drei wesentliche Untersuchungsmethoden angewendet werden. Diese dienen dazu, die Nackenschmerzen in die oben genannten Subgruppen einzuordnen und ernsthafte Ursachen zu identifizieren, die einer speziellen medizinischen Behandlung bedürfen und nicht physiotherapeutisch behandelt werden können.

  1. Anamnesegespräch: Hierbei werden Fragen zur aktuellen Problematik, dem Verlauf und den körperlichen Einschränkungen gestellt, um ein detailliertes Bild der Beschwerden zu erhalten.

  2. Körperliche Untersuchung: Diese beinhaltet verschiedene Bewegungs- und Funktionstests sowie Schmerzprovokations- und -reduktionstests, um die Ursache der Schmerzen besser einzugrenzen.

  3. Bildgebende Diagnostik: Falls erforderlich, können Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchungen durchgeführt werden, um genauere Einblicke in mögliche strukturelle Veränderungen zu gewinnen.

Warum ist bildgebende Diagnostik optional?

Die ersten beiden Untersuchungsmethoden sollten immer durchgeführt werden, während die bildgebende Diagnostik optional ist und nur bei Verdacht auf ernsthafte (spezifische) Erkrankungen durchgeführt werden sollte. Dies liegt daran, dass:

  1. Häufige Fehlalarme: Bildgebende Verfahren können oft Veränderungen zeigen, die nicht unbedingt die Ursache der Beschwerden sind. Studien haben gezeigt, dass auch Menschen ohne Nackenschmerzen häufig Veränderungen wie Arthrose oder Bandscheibenauffälligkeiten aufweisen, die im MRT sichtbar sind. Dies gilt nicht nur für die Wirbelsäule, sondern für alle Gelenke.
    1. Es besteht eine beträchtliche Varianz bei der Interpretation von Bildgebungsbefunden. Eine Studie aus dem Jahr 2017 verdeutlicht dies an einem Patienten mit stabilen, chronischen Rückenschmerzen, der innerhalb von 3 Wochen in 10 verschiedenen Zentren untersucht wurde. Die Ergebnisse der 10 Scans deuteten auf 49 verschiedene Probleme hin, wobei KEIN einziger dieser Befunde von ALLEN Radiologen identifiziert wurde. Was ein Radiologe als Bandscheibenvorfall interpretiert, könnte für einen anderen eine degenerative Bandscheibenerkrankung sein.

    Dennoch bedeutet dies nicht, dass bildgebende Diagnostik nutzlos ist oder nie verwendet werden sollte. Wie bereits erwähnt, sind diese Verfahren unverzichtbar, wenn der Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung besteht. MRT, CT und Röntgen sind in solchen Fällen entscheidend, um eine präzise Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Bei Nackenschmerzen liegt die Wahrscheinlichkeit einer spezifischen oder schwerwiegenden Erkrankung jedoch nur bei etwa 2%.

    Ein unsachgemäßer Einsatz von Bildgebung kann zu unnötigen Sorgen und Problemen führen, die mehr schaden als nützen. Eine Untersuchung an über 57.000 älteren Menschen mit Rückenschmerzen, aber ohne Anzeichen für ernsthafte Pathologien, zeigt dies eindrücklich. Bei 46% dieser Personen wurde ohne klinische Notwendigkeit eine frühe Bildgebung durchgeführt, was zu einer längeren Einnahme starker Schmerzmittel, vermehrten Injektionen und Operationen sowie einem höheren Risiko für langfristige Schmerzen führte im Vergleich zu denen, die keine Bildgebung erhielten.

Die Mythen

Es wird häufig angenommen, dass sichtbare Probleme auf einem MRT zwangsläufig mit Schmerzen einhergehen müssen.

Diese Annahme entspricht jedoch nicht der Realität. Studien zeigen, dass nur etwa 10% der Menschen mit deutlichen degenerativen Veränderungen in der Halswirbelsäule tatsächlich Schulter- und Nackenschmerzen haben. Ähnlich verhält es sich bei Bandscheibenvorfällen: 90% der Menschen ohne Beschwerden zeigen auf MRT-Scans eine Bandscheibenvorwölbung. Dies deutet darauf hin, dass Veränderungen an der Wirbelsäule oft altersbedingt sind und nicht zwangsläufig Schmerzen verursachen. Im Gegenteil, es zeigt sich, dass die Häufigkeit von Nackenschmerzen im Alter abnimmt, während die Veränderungen in bildgebenden Verfahren zunehmen.

Ein weiterer Irrtum besteht in der Annahme, dass eine "krumme" Haltung Nackenschmerzen verursacht. Studien zeigen jedoch, dass die Haltung beim Sitzen oder die Nutzung von Smartphones keinen direkten Einfluss auf Schmerzen hat. Sowohl Personen mit einer "krummen" als auch mit einer aufrechten Haltung berichten gleichermaßen über Schmerzen. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass eine regelmäßige Variation der Körperhaltung am effektivsten zur Schmerzlinderung beiträgt. Dies unterstreicht den Merkspruch: "Ihre nächste Haltung ist ihre beste Haltung!"

Unsere Körper passen sich oft den täglichen Aktivitäten an. Selbst bei Kampfsportlern, die als Beispiel für eine nicht "optimale" Haltung dienen könnten (mit vorgeneigtem Kopf, vorgeschobenen Schultern und Rundrücken), zeigen sich keine Probleme. Tatsächlich können sie sogar Vorteile aus dieser Haltung ziehen.

Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse, die zeigen, dass Massagen wenig bis keinen Einfluss auf die Muskelspannung und das Bindegewebe haben können. Auf der anderen Seite ist ein verspannter Muskel oft auch ein geschwächter Muskel, daher sollte die Behandlung von verspannter Muskulatur eine aktive Komponente beinhalten, wie Übungen oder Training.

Der Nacken als Teil des Körpers kann durch gezieltes Training stark und widerstandsfähig werden, wie Untersuchungen im Autosport zeigen. Bei Demolition Derbies erleiden Fahrer im Durchschnitt etwa 52 Kollisionen pro Veranstaltung mit Geschwindigkeiten von bis zu 72 km/h. Trotz dieser extremen Belastungen geben die meisten Fahrer an, nach einem Crash weniger als 21 Tage lang Nackenschmerzen zu haben. Zudem kommt es selten zur Chronifizierung der Schmerzen aufgrund der Unfälle.

Der Glaube, dass ein Wirbel blockiert sei und eingerenkt werden müsse, ist häufig bei Nackenschmerzpatienten anzutreffen. Diese Vorstellung basiert oft auf der Annahme, dass eine Gelenkmanipulation notwendig sei, um Beschwerden zu lindern. Jedoch gibt es bei unspezifischen Nackenschmerzen oft keinen anatomischen Zusammenhang zu solchen Blockaden. Stattdessen reagiert unser Nervensystem möglicherweise durch Muskelverspannungen, die subjektiv als Blockade oder Bewegungseinschränkung empfunden werden können.

Forschungen haben gezeigt, dass das Knackgeräusch bei Gelenkmanipulationen nicht durch das Einrenken von Wirbeln entsteht, sondern durch die Bildung und Auflösung von Gasblasen in flüssigkeitsgefüllten Räumen innerhalb der Gelenke. Dieser Mechanismus kann kurzfristig zu einer Linderung der Beschwerden führen, ohne dass tatsächlich Wirbel verschoben werden.

Sollte eine Operation in Betracht gezogen werden?

Bei der überwältigenden Mehrheit der Patienten mit Nackenschmerzen ist eine Operation nicht ratsam. Nur in seltenen Fällen von spezifischen Nackenschmerzen aufgrund schwerwiegender Erkrankungen könnte eine Operation in Betracht gezogen werden. Nach heutigem Wissensstand sollte bei unspezifischen Nackenschmerzen zunächst eine konservative Therapie angestrebt werden.

Patienten haben oft unrealistische Vorstellungen über die Wirksamkeit einer Operation bei Nackenschmerzen. Eine Untersuchung zeigt, dass 50% der Befragten einer Operation zustimmen würden, sobald auf einer Bildgebung wie MRT oder CT eine "krankhafte" Veränderung sichtbar wäre.

Gleichzeitig ist bekannt, dass solche "krankhaften" Veränderungen in den Gelenken und Strukturen des Nackens bei 90% der Menschen ohne Beschwerden ebenfalls gefunden werden können. Diese sollten jedoch eher als normale Alterserscheinungen betrachtet werden, vergleichbar mit Falten auf der Haut.

Welche Art von Unterstützung können Sie als Patient oder Arzt von uns erhalten?

Bei jedem neuen Patienten führen wir zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch durch, um relevante Informationen für die Therapie zu sammeln. Anschließend erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, um den aktuellen Rehabilitationsstand genau zu erfassen. Dabei identifizieren wir Risikofaktoren und achten besonders auf klinische Zeichen und Symptome, die auf spezifische Nackenerkrankungen hinweisen könnten, auch bekannt als "Red Flags". Solche Anzeichen können eine medizinische Vorgeschichte, Blasen- oder Darmsymptome, motorische Schwäche oder Empfindungsstörungen in den Beinen, Fieber oder nächtliche Schweißausbrüche, unerklärlichen Gewichtsverlust und andere sein. Sollte während des Anamnesegesprächs oder der Untersuchung der Verdacht auf Red Flags bestehen, verweisen wir den Patienten an den behandelnden Arzt zurück. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass dies nur selten der Fall ist.

Gemeinsam mit dem Patienten entwickeln wir ein individuelles Anforderungsprofil, das speziell auf seine täglichen Anforderungen im Leben abgestimmt ist. Unser Ziel ist es, einen klaren IST-Zustand zu definieren und durch gezielte Planungen den angestrebten Soll-Zustand zu formulieren. Diesen Weg gehen wir durch die Durchführung und kontinuierliche Überwachung der Therapie, um jederzeit über den aktuellen Leistungsstand des Patienten informiert zu sein.

Für eine effizientere Behandlung und um das volle Potenzial der Therapie auszuschöpfen, bieten wir optional die Möglichkeit einer erweiterten Therapiedauer an. Dadurch können unsere Therapeuten noch effektiver am Therapieprozess arbeiten, was zu einer qualitativ hochwertigen Therapie und einer Optimierung des Therapieergebnisses führt.

UNSER VORGEHEN BEI NACKENSCHMERZEN

Nackenschmerzen sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und treten häufig auf. Ihre Behandlung gestaltet sich ebenso komplex, was keine Standardlösung bedeutet, sondern eine individualisierte Herangehensweise erfordert.

Basierend auf nationalen und internationalen wissenschaftlichen Leitlinien liegt unser Fokus bei der Behandlung von Nackenschmerzen auf einer aktiven Therapie. Diese umfasst regelmäßige körperliche Aktivität und Verhaltensanpassungen, durch die der Patient seine Gesundheit eigenständig unterstützen und präventiv handeln kann.

Besonders die Patientenaufklärung mittels Erklärung und Beratung halten wir für entscheidend. Hierfür nehmen wir uns während des gesamten Therapieverlaufs viel Zeit und nutzen diese Plattform, um Sie bestmöglich zu informieren und zu beraten. Unser übergeordnetes Ziel ist es, den Patienten einen selbstwirksamen Ansatz zu vermitteln, um die Belastbarkeit gegenüber externen Stressoren zu erhöhen. Durch einen gesunden Lebensstil, angemessene Erholung und regelmäßige körperliche Aktivität kann die Stressresistenz im Alltag gesteigert und individuelle Risikofaktoren, die zu Nackenschmerzen führen können, minimiert werden.

Zusätzlich zur aktiven Therapie können bei Bedarf Techniken aus der manuellen Therapie oder Osteopathie eingesetzt werden. Diese dienen jedoch lediglich als ergänzende Maßnahmen, da die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung in der aktiven Therapie gelegt wird.

Die Wissenschaft und unsere Erfahrung zeigen, dass passive Behandlungsmethoden bei Nackenschmerzen kurzfristig Symptome lindern können, langfristig jedoch weniger effektiv sind. Dies kann dazu führen, dass Patienten eine Abhängigkeit von passiven Behandlungen entwickeln. Im Gegensatz dazu bieten aktive Therapiemethoden langfristige Vorteile, da sie die Effekte der Behandlung längerfristig aufrechterhalten und der Patient in der Lage ist, diese selbstständig außerhalb der Therapiesitzungen fortzuführen.

Wir führen nur gelegentlich eine Massage als ergänzende Maßnahme durch, da Studien gezeigt haben, dass Massagen bei Nackenschmerzen nicht so effektiv sind wie früher angenommen. Entsprechend nationaler und internationaler Leitlinien raten wir von einer Massagetherapie bei Nackenschmerzen ab.

PARADIGMENWECHSEL IN DER BEHANDLUNG VON NACKENSCHMERZEN

In der Physiotherapie gehen wir einen anderen Weg bei der Behandlung von Nackenschmerzen als üblich. Viele Patienten erwarten bei einer Verordnung für Physiotherapie häufig passive Behandlungen wie Massagetherapie, obwohl die Verordnung "Krankengymnastik" lautet. Unser Ansatz zielt darauf ab, diesen Paradigmenwechsel in der Behandlung von Nackenschmerzen zu fördern, indem wir einen aktiven Therapieansatz statt passiver Behandlungen verfolgen.

Der genaue Ansatz in der aktiven Therapie bei Nackenschmerzen variiert individuell, da die Schmerzen und Einschränkungen der Patienten unterschiedlich sind. Unsere Therapie orientiert sich häufig an den Leitlinien der International Academy for Sportscience.

Sobald wir festgestellt haben, dass dieser Ansatz für den Patienten geeignet ist, führen wir eine funktionelle Diagnostik durch. Diese zeigt, welche Bewegungen und Aktivitäten schmerzhaft oder eingeschränkt sind und welche Einschränkungen im täglichen Leben, bei der Arbeit oder beim Sport auftreten. Wir wiederholen diese Bewegungen während des Rehabilitationsverlaufs schmerzfrei und graduell, um die spezifische Belastbarkeit zu verbessern. Durch diese gezielte Trainingsmethode wird der Körper des Patienten besser auf die schmerzhaften Bewegungen vorbereitet und die Schmerzen können langfristig reduziert werden.

LASSEN SIE UNS ZUSAMMEN DAS BESTE AUS IHRER THERAPIE MACHEN

Eine erfolgreiche Therapie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Therapeuten und Patienten. Wir bieten Ihnen auf dieser Seite eine umfassende Übersicht über Ihr Problem. Trotz der Häufigkeit von Nackenschmerzen ist die Prognose in der Regel sehr gut, und die meisten Nackenschmerzen verschwinden innerhalb von zwei Monaten, auch ohne spezifische Therapie. Wir begleiten Sie durch Ihren gesamten Therapieprozess und unterstützen Sie dabei. Verlassen Sie sich auf unsere Fachkompetenz, kooperieren Sie mit uns und übernehmen Sie Selbstverantwortung, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen.

Fazit

Aktive Therapieansätze bei Nackenschmerzen

Die Behandlung von Nackenschmerzen erfordert eine individuelle Herangehensweise, die auf aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien basiert. Durch eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung identifizieren wir relevante Informationen und Risikofaktoren. Ziel ist es, durch gezielte Aufklärung und Beratung die Selbstwirksamkeit der Patienten zu stärken.

Unsere Therapie konzentriert sich auf die Verbesserung der spezifischen Belastbarkeit durch schmerzfreie Bewegungsübungen im Alltag, bei der Arbeit und im Sport. Ergänzend kommen Techniken aus der manuellen Therapie oder Osteopathie zum Einsatz. Wir setzen auf einen ganzheitlichen Ansatz, der weniger auf passive Behandlungsmethoden wie Massagen setzt, sondern auf langfristige Selbstständigkeit und Belastbarkeit der Patienten.

Unser Ziel ist es, Ihnen die Werkzeuge zu geben, um Ihre Nackenschmerzen eigenständig zu managen und zu reduzieren. Während des gesamten Therapieprozesses stehen wir Ihnen unterstützend zur Seite, damit Sie optimal von unserer Behandlung profitieren können.

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